Die Vermutung war korrekt. Sie mussten hier aussteigen. Aus dem Van, der von einer Dämonin gelenkt wurde. Dank Dean mussten sie aussteigen! JA sie mussten. Wie dem auch sei, nach einer recht langen Weile kam man auf ein Motel zu. Und sie stiegen ernsthaft aus. Wieso hielten sie Meg nicht auf? Wieso hier aussteigen? Warum mussten sie hier aussteigen und diese Abscheulichkeit ziehen lassen? Wollte es Dean etwa so? Hatte er nicht vor ihr eines Aus zu wischen oder sie zu töten? Auch wenn ihre Kräfte recht klein waren. Sie hatten schon mal Glück dass sie überhaupt soweit gekommen waren und nun... nun dieses Motel. Ein Schnauben von Castiel war zu hören, der verdeutlichte, dass er noch anwesend war. Unerwünscht dieses Motel. Es wollte ihm nicht aus dem Kopf. Megs Anwesenheit gefiel dem Engelskrieger nicht. Sie hatte was hinterhältiges an sich. Schon, dass sie sie mit genommen hatte. Wer nahm bitte den Jäger mit, den fast jeder kannte und den Engel, der unberechenbar war. Unberechenbar kalt sowie unberechenbar Naiv. Der Wagen hielt an und Castiel warf den Blick nach vorne als Dean schon ausstieg. "Dean." der Name betonend ausgesprochen. Sie konnten Meg doch nicht einfach ziehen lassen! Sie war eine Dämonin! Dean's Blick, der fast wie ein Stich ins Herz war zwang den unterwürfigen Engel aus den Van zu steigen. Widerwillig knallte er die Türe zu und sah Dean mit leichtem Missmut entgegen. Folgen musste er ihm auch noch.. wie so'n treudoofer Dackel. Er warf einen Blick zu Van zurück, wo Meg Dean dem Mittelfinger zeigte -was auch immer das zu bedeuten hatte und ihm noch schön zu zwinkerte. Keine weitere Reaktion. "Mein Name ist Castiel und nicht Clarence." diese elende Dämonin. Die Reifen drehten durch und brachten den Wagen gleichermaßen von hier fort. Weg war der Van und entfernte sich aus seinem Blickwinkel. Dean war die Person, die der Engel wieder ansah als sie weiter gingen. "Dean! Sie ist ein Dämon! Wie können wir sie ziehen lassen?" beharrte er darauf. Der Engel vernahm den Druck an seinem Ärmel und wurde gezwungen stehen zu bleiben. Er erhob seinen Blick und fixierte den Jäger. "Wie ein Zimmer nehmen?" man erwischte einen Punkt, wo es Cas wieder nicht verstand. Warum ein Zimmer? Und warum nur er? Fragen, Fragen, Fragen! Und dann holte er noch so paar Dollascheine raus. Als wäre er eine kleine Hure, die er aufs Zimmer verfrachtete und meinen würde er hole noch paar Cheeseburger. "Hä?" Dean überrumpelte Castiel gerade gewissermaßen. Sein Blick war auf die Scheine gerichtet, als sähe er diese zum ersten Mal. "Benny?" dieser Vampir.... Freunde waren Vampir und Engel nicht so wirklich. "Aha. Verstehe. Du willst nach Clayton fahren?" logischer Zusammenhang. "Jetzt?" ja jetzt hatte es Dean vor, was dem Engel wohl nicht so ganz in den Kram passte, da sie hier eine Dämonin haben, die bestimmt mehr Kräfte besaß als er gerade! Dean wollte den Welpen also alleine lassen? Schon der Vergleich würde ihn rasend machen, gut dass man das nie erwähnen würde. Er war ja nicht ganz machtlos. Schwach. Aber nicht unfähig zu kämpfen. Sich zu verteidigen. Ging es um Leben und Tod würde er sich sogar die Flügel dafür brechen nur um zu überleben! "Ich finde deine Idee nach Clayton zu fahren nicht sehr klug." er schnaufte einmal durch und sah sich flüchtig um. Die Nacht stand noch immer am Himmel und die Beleuchtung des Motelschildes deckte die beiden Männer ein. Sich Dean's Befehl zu widersetzen... Nicht bei seinem Blick. Er senkte seinen eigenen leicht. "Gut.. ich warte hier in einem Zimmer." er nahm die Scheine aus Deans Hand. Ein Zimmer das verlockte sich sauber zu machen und ein weiches Bett. Und sein Jäger-Freund Dean Winchester plante den Vampir endlich aus dem Arm ziehen zu lassen. Schön, wenn er es doch so wollte.
Um ehrlich zu sein machte Dean sich gerade keine Gedanken wegen Meg. Sie war zwar ein Dämon, in seinen Augen aber immer noch ein Dämon, der mehr Chaos gar nicht mehr anrichten konnte. Die Welt stand anscheinend mal wieder nahe am Abgrund, wenn sich diese Sperrzonen und das Croatoan wirklich über das ganze Land hinwegzogen. Vielleicht sogar über die Landesgrenze hinaus. Was sollte Meg da allen ernstes noch schlimmeres anrichten können? Sein Blick glitt bei Castiels verständnislosen Worten kurz zu dem Van, welcher schließlich verschwunden war und sie beide damit allein waren. "Glaub mir, Meg ist momentan unser kleinstes Problem." Sie mochte ein Dämon sein, aber sie war nicht am Untergang der Welt Schuld. Dass Castiel nicht sonderlich begeistert war, als er ihm eröffnete, dass er ihn zurücklassen würde, war Dean bereits vorher bewusst gewesen. Besonders nicht, als er den Grund erfuhr, denn bereits im Fegefeuer waren Benny und Castiel unausstehlich gewesen, wenn sie sich in die Haare bekommen oder eine Diskussion angefangen hatten. Kurz musterte er den Engel, welcher ihm auch schon seine Bedenken bezüglich seines Vorhabens eröffnete. Dass er es nicht klug fand, jetzt nach Clayton zu fahren. "Benny macht sich bereits bemerkbar, seitdem wir aus dem Fegefeuer raus sind", erklärte Dean und warf einen Blick auf seinen linken Unterarm. Auch wenn er es nicht sagte, so spürte er durchaus das Pochen, welches davon ausging und zunehmend stärker wurde. Mit jeder Stunde wurde es stärker und es würde stärker werden. Er konnte nicht noch ein paar Tage hier warten, denn es würde dauern, bis er in Clayton angekommen sein würde. "Bis du dein Engels-Mojo wieder nutzen kannst, können Tage vergehen." Und er konnte Benny vielleicht nicht mehr halten. Er sprach es nicht aus, aber der Engel konnte es sich vielleicht denken. Tatsächlich gab Castiel nach, stimmte zu, dass er in einem Zimmer wartete und nahm sogar das Geld entgegen, was ihn ein wenig erleichterte. Dean nickte, bevor er ihm kurz auf die Schulter klopfte. "Ich melde mich, wenn ich keinen Vampir mehr in mir habe." Tatsächlich hätte er diese Tatsache vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt weniger amüsant gefunden, doch Benny war anders. Das wusste er einfach.
Er ließ Castiel zurück, als er über die Straße trat und sich von dem Motel entfernte. Es war dunkel und die Stadt war relativ ausgestorben. Einige Bars beherbergten Kunden, was man allein schon von draußen her hören konnte. Sein Ziel war jedoch ein relativ altes Auto in einer Seitenstraße, welches er klauen konnte. Der Wagen war sicher nicht der erste, den er in seinem Leben geklaut hatte, und deswegen trauerte er dieser Tatsache auch nicht hinterher. Eher hieß er es willkommen, dass er in diesem orangen Pick-Up, an welchem bereits der Lack abblätterte und der Rost angesetzt hatte, nun die Stadt verlassen konnte.
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You don't stop being a soldier 'cause you got wounded in battle.
When I look back at what our family's been through, what everyone's been through, seeing all that pain... I realize that the only way we made it through it all is by hanging together.
Dean hatte ihn einfach zurück gelassen. Ohne Wenn und Aber. Allein zurück gelassen in den Motel, was Dean mehr oder minder gewählt hatte. Ein Zimmer. Ein Zimmer nehmen. Das Geld sah Castiel länger an, bis er seinem Jägerfreund nach blickte. Er ging einfach.. ließ ihn hier stehen. Mit Geld. Er stieß einen Seufzer aus. Dreckig und ungewaschen ungepflegt. Dean war fort und Castiel musste hier verweilen. Langsam, wandte er sich ab und ging in das Motel hinein. Schritte über einen alten Teppich, der auch lange keine Pflege mehr hatte, blieb er vor der Rezeption stehen. Ein älterer Herr mitte 50 saß auf seinen Sessel, hatte eine Wampe, die nach zu viel Bier versprach und schob die Brille hoch. Unheimlich, wie der Mann schaute. Castiel hatte jedoch keine solch menschlichen Gedanken, dass dieser etwas rolligere Mann unheimlich wäre. Patsch! Das Geld auf dem Tresen. "Ich hätte gern so ein Zimmer." meinte Castiel. Der Mann mit der Brille, mit einer halbglatze auf dem Kopf musterte den Dreckspatz. "Biste aus der Kanalisation gestiegen?" fragte er und sah auf die Hand des Engels, die genau so dreckig war und wohl seit Monaten nicht mehr gewaschen wurde. Ihhh! "Aus was? Nein." antwortete Castiel stirnrunzelnd. Die Hand schob das Geld näher hin. Immerhin waren die Scheinchen nicht zerknüllt. Die Hand nahm er zurück und sah den Mann erwartungsvoll an, dass er ihm einen Schlüssel gab und das Zimmer. Worauf wartete er? Der Besitzer des Motels, der es führte nahm das Geld und prüfte es. War genug. "Hatten Sie eine Reise hinter sich, weil Sie doch so.. naja.." ziemlich dreist von dem Mann, dass er Castiel so ansprach als kannten sie sich schon länger. Unverschämter Rollmops. "Ja, eine Reise. Mit einem Freund." "Ihr Freund Freund oder ihr Freund?" hinter fragte die Brillenschlange. Castiel legte augenblicklich die Stirn in Falten und schrägte fünf Millimeter den Kopf. Sein Blick sagte eindeutig: Was? Was meinte der? Was für ein Freund Freund und Freund? "Nein ich habe nur einen Freund, der andere ist momentan unterwegs." Boah, der Besitzer öffnete grinsend den Mund. "Wow was echt? Zwei Freunde? 'N Dreier?" er kickerte hart. "Wie bitte?" der Trenchcoatträger verstand wieder nicht. Diese Andeutungen dieses Wortgespiele.. konnte er ihm nicht einfach ein Zimmer überlassen. "Wie ist das so das Rohr hinten rein zu bekommen?" dreiste Frage, aber dabei tippte er schon am PC rum um das Zimmer zu vermieten. "Welches Rohr? Ich trage kein Rohr bei mir." er war kein Klempner. Wozu also ein Rohr. Der Blick hinter der Brille fiel tiefer, als er fallen sollte. Gut dass der Tischrand davor war. "Ehrlich?" Dies bezüglich gab Castiel keinen weiteren Kommentar darauf da er es nicht verstand. Wieder mal. "Bekomme ich nun ein Zimmer, ich möchte mich ausruhen." "Oh, Oh na klar, du kleiner Feger!" grinste der Mann und übergab den Schlüssel. Zimmer 9 D. "Ist gleich da drüben, Kumpel. Fernsehr ist da und Kanal 66 ist der Beste." zwinkerte er und Castiel nahm den Schlüssel und nickte nur ein wenig unbeholfen. Er wandte sich ab und suchte das Zimmer, schloss auf und drehte das Licht auf. Die Türe wurde abgeschlossen. Das erste was Castiel tat war sich ins Badezimmer zu verkrümeln. 10 Minuten später kam er frisch, so wirklich frisch und in sauberen Sachen raus. Sogar rasiert. Ein Schnaufen stieß der Engel aus und saß nun am Bett. Der Fernsehr lächelte ihn verführerisch an. Dennoch war der Gedanke an Meg größer. Die Dämonin hatte was vor. Irgendwas und der Gedanke ließ ihn nicht locker. Dass man sie so zufällig aufgefunden hatte war kein gutes Zeichen. Dass Dean nun fort war, gefiel ihm genau so wenig. Er musste der Sache nach gehen und Meg ausfindig machen. Sie war eine Dämoin, er müsste sie er spüren. Das hieß... starke Konzentration und vermutlich das Limit zu überschreiten. Seinen Kraftpegel aus zu nutzen, obwohl sein Zustand bereits sehr schwach war. Die Transportation hier her war schon schwer. Die Hände strichen über seine Schenkel und er atmete einmal durch. Schloss die Augen um sich exakt auf das eine zu konzentrieren. Nein, er gehorchte nicht. Er würde nicht im Zimmer bleiben und auf Dean warten, wie es der Jäger vorgeschlagen hatte oder eher befohlen hatte. Die Augen schlugen auf. Detroit Receiving Hospital. "Was tut sie in einem Krankenhaus?" Castiel schnaufte. Konnte er so einfach verschwinden? Seine Flügel, sie waren Schwer wie Beton. Sie Kraft, leer wie eine Batterie... Es wurmte Castiel, dass er nicht gleich los konnte sondern weitere Minuten sich sammeln musste. Aus zwang. Er zwang sich selbst, denn er wollte Meg aufhalten. Hatte sie vor einen Patienten zu töten? Hatte dieser vielleicht Informationen über das Chaos auf der Welt? Sie waren noch nicht ganz im Bilde, Dean und er und das war die Lücke die fehlte, die man füllen musste. Riskant was Castiel einging, aber er verschwand mit einem schweren, schweren Flügelschlag.